Was macht ein gutes Franchise-System aus? - Teil 2
Im ersten Teil der Serie betrachteten wir die Leistungspakete in der Organisation.
Im heutigen Teil, widmen wir uns den Leistungen bei der Unterstützung bei der Umsetzung des Geschäftsbetriebes.
Hier gelangen Sie zum 1. Artikel dieser Serie zum Nachlesen
Leistungen bei der Unterstützung bei der Umsetzung
Training für Gründer
Dieses Basistraining ist ein elementarer Bestandteil jeder Neugründung im Franchising, bei dem das gesamte Knowhow des Systems an die neuen Franchise-Partner vermittelt wird. Diesem Training liegt das sogenannte Franchise-Handbuch zu Grunde, in dem der Franchise-Geber sein gesamtes Wissen gesammelt hat. Man könnte auch sagen das Franchise-Handbuch ist eine Gebrauchsanweisung des Systems. Produkte, Prozesse und/oder die Dienstleistungen sowie auch die Firmenphilosophie sind hier festgehalten.
Das Gründer-Training kann je nach Umfang des Handbuches mehrere Wochen oder sogar Monate dauern. Das Handbuch selbst bekommen Sie erst nach Vertragsabschluss. Aber Sie können durchaus in Vorgesprächen Fragen stellen und erste Informationen dahingehend einholen.
Systeminterne Weiterbildung
Sie dürfen sich nicht nur zu Beginn Ihrer Selbstständigkeit als Franchise-Nehmer ausführliche Schulungen erwarten, sondern auch fortlaufende Möglichkeiten zur Weiterbildung für Sie selbst und Ihre Mitarbeiter.
Die Angebote reichen dabei von fachspezifischen Themen über betriebswirtschaftliche Bildungsangebote bis hin zu personalisierten Vertriebstrainings.
Erkundigen Sie sich vor Abschluss eines Vertrages über die Ausführlichkeit und die Qualität des Bildungsprogrammes, damit Sie sicher stellen können die nötigen Kompetenzen, falls nicht bereits vorhanden, mit Hilfe des Systems erwerben zu können.
Networking
Networking unter den Franchise-Partnern eines Systems ist nicht nur wünschenswert, sondern sogar unverzichtbar für das Wachstum des Systems. Mindestens einmal, oft aber auch mehrmals, im Jahr treffen sich die Franchise-Partner, um sich über ihre Erfahrungen und Strategien auszutauschen, um so aus Fehlern zu lernen und schlussendlich schneller zu wachsen.
Solche Treffen können die Form von speziellen Tagungen stattfinden, aber auch informeller bei anderen Events wie Fortbildungen organisch entstehen. Holen Sie hierzu bei Ihren ersten Gesprächen Informationen ein. Wie unterstützt die Zentrale das Networking unter den Partnern? Wie oft im Jahr werden Sie die Gelegenheit haben, sich mit anderen Unternehmern Ihrem System auszutauschen?
Vorsicht: Manche Franchise-Geber haben eine gewisse Furcht vor diesem Austausch. Dies sollte ein Warnsignal sein.
Partnerbetreuer
Partnerbetreuer oder Partnermanager sind das Bindeglied zwischen der Franchise-Zentrale und den Franchise-Nehmern. Sie sind somit eine der wichtigsten Schnittstellen für eine funktionierende Kommunikation und ein erfolgreiches Netzwerk. Man könnte Partnerbetreuer auch als Coaches für die Franchise-Partner betrachten.
Sie konzentrieren sich hauptsächlich auf drei Bereiche:
- die emotionale Belastbarkeit,
- die finanzielle Situation und das Management der Finanzen bei den jeweiligen Franchisepartnern,
- die Unterstützung im Tagesgeschäft eines Betriebes.
Partnermanager sind näher an den Franchise-Nehmern, wissen mehr als jede andere in der Zentrale über deren Business und auch über die privaten Themen.
Sie sind selbst systemerfahrene Fachleute, die neue Franchise-Nehmern von Anfang an auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit begleiten.
Schutzrechte
Wesentlicher Bestandteil von Franchise-Leistungspaketen ist das Nutzungsrecht an einem oder mehreren gewerblichen Schutzrechten. Diese können zum Beispiel um Warenzeichen, Marken, Patente oder Copyrights umfassen. Wenn in Ihren Verhandlungen auf derartige Rechte Bezug genommen wird, sollten Sie sich diese Rechte vor Unterzeichung von Ihrem zukünftigen Vertragspartner konkret nachweisen lassen, denn soweit die Eintragung eines Schutzrechtes nicht eindeutig belegt wurde, ist Vorsicht geboten.
Damit Franchise-Nehmer nicht gegeneinander in Konkurrenz treten, findet sich im Franchisevertrag in der Regel auch eine auch Klausel zum Gebietsschutz oder Kundenschutz – je nachdem, was für das spezifische Angebot mehr Sinn macht.
Es empfiehlt sich alle Schutzrechte gut zu prüfen.
Notfall-Konzept
Als Franchise-Nehmer sind sie selbständiger Unternehmer. Was aber passiert, wenn Sie unvorhergesehen ausfallen und vorübergehend nicht mehr handlungsfähig sind?
Das sogenannte Notfall-Konzept oder auch der Notfall-Plan dient der sicheren Weiterführung Ihres Standortes und verhindert, dass - nach gängiger Rechtspraxis -vom Vormundschaftsgericht gesetzliche Betreuer bestellt werden. Diese dürften nun an Stelle der ausgefallenen Unternehmer handeln und alle Entscheidungen treffen.
Für ein seriöses Franchise-System ist ein Plan im „Worst Case Scenario“ unbedingte Pflicht, denn ohne kompetenten Führungs-Ersatz im Notfall ist das gesamte Netzwerk in seiner Existenz gefährdet.
Es gibt keine Norm
Es gibt keine vorgeschriebene Struktur dessen, was in einem Franchise-Leistungspaket enthalten sein muss. Jedes System hat hier seinen eigenen Ansatz. Die Leistungen in der Organisation und Umsetzung, die wir hier beleuchtet haben, sehen wir als Standard und diese sollten Sie daher bei jedem System finden können.
Hier gelangen Sie zum 1. Teil der Serie.
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